Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Friederike Roll |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.05.2025, 13:56 |
LTW-42: Friederike Roll (KV Alzey-Worms)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
mein Name ist Friederike Roll, ich bin 50 Jahre alt, lebe mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen auf dem Demeter-Weingut Gustavshof in Rheinhessen – und ich bewerbe mich hiermit für die Grüne Landesliste.
Geboren und aufgewachsen bin ich in Hamburg, wo ich ein bilingual ausgerichtetes Gymnasium besucht und mein Jura-Studium abgeschlossen habe. Seit 19 Jahren lebe ich nun in Rheinhessen – zuerst in Mainz, heute in Gau-Heppenheim. Ich habe die Großstadtperspektive genauso erlebt wie das Leben auf dem Land – und beide Seiten prägen mich bis heute.
Beruflich wie politisch begleiten mich starke Kontraste, die sich ergänzen: Als Juristin habe ich gelernt, strukturiert zu denken, Probleme zu analysieren und Verantwortung zu übernehmen. Als Betriebsleiterin eines Demeter-Weingutes weiß ich, wie sehr wir auf natürliche Kreisläufe angewiesen sind – auf Wetter, Jahreszeiten, gesunde Böden – und dass nachhaltiges Wirtschaften kein Ideal, sondern gelebte Notwendigkeit ist.
Seit über zehn Jahren engagiere ich mich kommunalpolitisch, aktuell als Fraktionsvorsitzende im Verbandsgemeinderat Alzey-Land. Dabei erlebe ich, wie schwer es ist, auf lokaler Ebene wirklich zu gestalten – besonders angesichts der finanziellen Engpässe vieler Kommunen. Grüne Themen finden auf VG-Ebene und in den Ortsgemeinden oft zu wenig Resonanz. Das möchte ich ändern.
Meine politischen Schwerpunkte sind:
- Landwirtschaft, weil sie unsere Lebensgrundlage ist – und weil wir Landwirt*innen als aktive Partner für Klima- und Naturschutz brauchen.
- Gesunde Ernährung in der Außer-Haus-Verpflegung, in enger Kooperation mit regionalen Betrieben – für mehr Wertschöpfung vor Ort und gutes Essen in Kitas, Schulen und Krankenhäusern.
- Bürgerbeteiligung, weil Demokratie vom Mitmachen lebt – und Menschen spüren sollen, dass ihre Stimme zählt.
Ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist das Erbe meines Großvaters, der im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime hingerichtet wurde. Dieses Erbe begleitet mich in meinem politischen Engagement. Der Widerstand, der heute oft in Frage gestellt wird – sei es als zu spät, zu militärisch oder zu elitär – hat für mich eine andere Bedeutung. Diese Menschen riskierten ihr Leben und das ihrer Familien, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen. In einer Zeit, in der wir eine zunehmende Verrohung des politischen Diskurses erleben und rechtsextreme Parteien versuchen, diesen Teil der Geschichte zu vereinnahmen, sehe ich es als unsere Verantwortung, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus nicht nur zu bewahren, sondern auch aktiv gegen die Instrumentalisierung durch rechte Kräfte zu verteidigen.
Für mich ist die europäische Idee dabei unverzichtbar. Früh habe ich Auslandserfahrungen gesammelt und erlebt, wie wichtig es ist, eine offene Gesellschaft aktiv zu gestalten. Europa ist für mich mehr als eine politische Konstruktion – es ist ein Raum der Freiheit, der Vielfalt und des friedlichen Miteinanders. Gerade in der aktuellen politischen Lage, in der rechtsextreme Kräfte nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern erstarken, muss Europa zusammenstehen und die Werte der Demokratie verteidigen. Diese Werte müssen wir auch in Rheinland-Pfalz und in Deutschland aufrechterhalten und gegen jede Form von Extremismus und Intoleranz verteidigen.
Im Kontext der Landtagswahl 2025 geht es für mich daher nicht nur um die Frage, wie wir Rheinland-Pfalz wirtschaftlich und sozial gestalten. Es geht auch darum, wie wir als Gesellschaft mit unserer Geschichte umgehen und welche Werte wir für die Zukunft vertreten wollen. In Zeiten des Erstarkens rechtsextremer Bewegungen dürfen wir nicht schweigen. Wir müssen uns für eine offene, demokratische Gesellschaft stark machen – für ein Rheinland-Pfalz, das weltoffen, vielfältig und tolerant ist. Der Widerstand des 20. Juli steht für den Kampf gegen Diktatur und Intoleranz, und wir dürfen diesen Widerstand nicht von denen vereinnahmen lassen, die genau das Gegenteil dessen vertreten, wofür er stand.
Ich möchte diese Werte nicht nur im Wahlkampf, sondern auch im Landtag stark vertreten – mit einer klaren Stimme, einem offenen Ohr und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Ideen und Überzeugungen kraftvoll gehört werden.
Dafür bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme.
Ich freue mich auf den Wahlkampf mit Euch!
Herzliche Grüße
Friederike Roll
Biografische Angaben
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