Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Elisabeth Lehmann |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.04.2025, 21:43 |
LTW-32: Elisabeth Lehmann (KV Rhein-Hunsrück)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
Bewerbung für die Landesliste - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Mein Name ist Elisabeth Lehmann, ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Alter von 4 und 7 Jahren. Als Physiotherapeutin mit den Schwerpunkten Orthopädie und Gynäkologie lebe ich mit meiner Familie im schönen Rhein-Hunsrück-Kreis – und darf hier den Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als Vorsitzende mitgestalten.
Ich bin den GRÜNEN beigetreten, weil ich in Zeiten eines zunehmenden Rechtsrucks politisch Haltung zeigen möchte. Und weil ich mir für meine Kinder – und für alle Kinder – eine lebenswerte, gerechte Zukunft wünsche, die nicht von Klimakrise und sozialer Ungleichheit geprägt ist.
Meine Herzensthemen kommen aus meinem Alltag: Familie, Kinder und Gesundheitsversorgung.
Fangen wir ganz am Anfang an – in der Kita.
Noch immer fehlen vielerorts – besonders in Städten und im U3-Bereich – ausreichend Kita-Plätze. Dort, wo es Plätze gibt, sorgen Personalmangel und Krankheit häufig für Notbetreuung und verkürzte Öffnungszeiten. Das bedeutet enormen Stress für Familien, die Betreuung organisieren müssen – und gleichzeitig große Belastung für Erzieher*innen, die oft über ihre Grenzen hinaus arbeiten, Elternfrust auffangen und dabei ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen kaum gerecht werden können.
Wir müssen die Arbeit in der Kita attraktiver machen – durch bessere Rahmenbedingungen, höhere Wertschätzung und einen flexibleren Betreuungsschlüssel. Denn Erzieher*innen leisten Großartiges: Jeden Tag vertrauen wir ihnen das Wertvollste an, was wir haben – unsere Kinder.
Ein paar Jahre weiter – in der Schule.
Als Mutter und engagierte Elternvertreterin weiß ich: Schulen brauchen multiprofessionelle Teams. Lehrkräfte müssen entlastet und gestärkt werden – durch Lehrerassistenzen, Schulsozialarbeiter* innen und Schulpsycholog*innen. Besonders Kinder mit anderer Herkunftssprache, neurodivergente Kinder und Kinder ohne starke familiäre Unterstützung müssen besser aufgefangen werden.
Für mich steht fest: Der Bildungserfolg eines Kindes darf nicht länger vom Bildungsstand der Eltern abhängen.
Zudem brauchen wir eine flächendeckende, verlässliche Ferienbetreuung – insbesondere im ländlichen Raum. Ohne die Unterstützung von Großeltern sind die langen Schulferien kaum zu überbrücken. Wer Familie und Beruf vereinbaren will, braucht wohnortnahe, zeitlich passende Angebote.
Und aus beruflicher Perspektive sehe ich großen Handlungsbedarf im Gesundheitssystem.
Ob Kinder mit Förderbedarf oder ältere Patientinnen: Wir benötigen dringend mehr Logopäd*innen, Ergo- und Physiotherapeut*innen. Die Wartelisten sind viel zu lang – mitunter dauert es über ein Jahr, bis ein Therapieplatz frei wird. Dabei zählt bei vielen Diagnosen vor allem der frühe Behandlungsbeginn. Wir können hier von unseren Nachbarländern lernen – etwa durch direkten Zugang zu Therapien, weniger Bürokratie und mehr Anerkennung für die medizinischen Berufe.
Gleichzeitig sehen wir: Nicht nur die Patient*innen werden älter, sondern auch die Ärzt*innen. Besonders im ländlichen Raum fehlen Kapazitäten für Hausbesuche und eine verlässliche medizinische Versorgung vor Ort. Wir brauchen neue Konzepte für die ambulante Betreuung und eine wirksame Entlastung pflegender Angehöriger.
Das sind die Themen, für die ich brenne – und die viele Menschen in meinem Umfeld bewegen.
Ich möchte mich mit voller Kraft dafür einsetzen, dass die Themen, die uns Familien, Beschäftigte im Gesundheitswesen und engagierte Menschen in Bildungseinrichtungen jeden Tag bewegen, endlich den politischen Stellenwert bekommen, den sie verdienen.
In meiner neuen Position als Kreisvorsitzende und mit meinen Erfahrungen als Mutter, Therapeutin und Bürgerin im ländlichen Raum möchte ich mich in die Landespolitik einbringen – praxisnah, empathisch und lösungsorientiert. Ich weiß, wo es hakt – und ich habe Ideen, wie es besser werden kann.
Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Weil ich überzeugt bin, dass wir Politik nicht für uns selbst machen, sondern für die Menschen, die uns ihr Vertrauen schenken.
Dafür bewerbe ich mich um Platz 21 auf der Landesliste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz.
Ich freue mich auf eure Unterstützung – und auf den gemeinsamen Weg für eine gerechtere und sozialere Zukunft in unserem Land.
Ich bin überzeugt: Wir GRÜNE haben das Potenzial, den Alltag der Menschen spürbar zu verbessern. Politik darf nicht an den Lebensrealitäten vorbeigehen – wir müssen wieder näher ran an die Menschen. Denn sie wollen gesehen werden.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass das gelingt.
Biografische Angaben
Geboren und aufgewachsen im Kreis Altenkirchen im Westerwald, bin ich tief mit der Region verwurzelt. Nach der Schulzeit absolvierte ich ein Jahrespraktikum auf einer unfallchirurgischen Station – eine prägende Zeit, die mein Interesse an Gesundheitsberufen bestärkte.
Es folgte eine Ausbildung zur Physiotherapeutin sowie ein ausbildungs- und berufsbegleitendes Studium der Physiotherapie in den Niederlanden, das ich mit dem Bachelor of Science abschloss. Die Verbindung von Praxisnähe und wissenschaftlichem Arbeiten, sowie der Einblick in das Gesundheitssystem eines anderen EU-Landes war mir dabei besonders wichtig.
Nach beruflichen Stationen im Kölner Umland und in Wiesbaden habe ich mit meiner Familie meinen Platz auf den Mittelrheinhöhen gefunden. Hier, in einem kleinen Dorf, erlebe ich täglich den Wert von Gemeinschaft, Zusammenhalt und einem solidarischen Miteinander – Werte, die mich auch politisch antreiben.