Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Lisett Stuppy |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 01.04.2025, 22:42 |
LTW-5: Lisett Stuppy (KV Donnersberg)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
Familien sind das Herzstück unserer Gesellschaft. Hier leben Generationen zusammen und geben Werte weiter. Sie alle eint die Herausforderung der „Vereinbarkeit von Familie, Beruf, Freizeit und Ehrenamt“. Hier muss Politik unterstützen. Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, die Eltern entlasten, Care-Arbeit fair verteilen und Chancengerechtigkeit für alle Kinder ermöglichen. Dafür brauchen wir eine zuverlässige Kinderbetreuung und eine familienfreundliche Unternehmenskultur. Denn wie schön wäre die Vorstellung, wenn es im Unternehmen über Elternzeit und Teilzeit keine Diskussionen, Diskriminierungen oder Vorbehalte gäbe.
Ich möchte auch die Kinder in den Mittelpunkt unserer Politik stellen. Sie sind unsere Zukunft! Kinder haben Rechte auf Bildung, Erholung, Schutz, Förderung und Meinungsäußerung. Deshalb müssen unsere Bildungseinrichtungen Wohlfühlorte werden. Wir brauchen moderne Gebäude, Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen, flexible Unterrichtsgestaltung sowie Demokratie-, Umwelt- und Ernährungsbildung. Die Angebote der Ganztagsschule funktionieren für mich nur mit pädagogischen Nachmittagsangeboten und Kooperationen mit z.B. Vereinen oder Feuerwehren und einem warmen Mittagessen. Ich will, dass ALLE Kinder zusammen lernen und spielen können und bedarfsgerecht und individuell angepasst lernen. Inklusion darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss gelebt werden. Ich sage deshalb: Wir brauchen überall einen gerechten Zugang zu Bildung. Diskriminierungsfreie Studien- und Berufsorientierung zähle ich unbedingt dazu. So wird Bildungsgerechtigkeit real.
Ich möchte, dass wir jungen Menschen auf kommunaler Ebene Gestaltungsmöglichkeiten geben, wie wir es schon mit dem Kinderrechtepreis, der Kindercharta oder dem Landesjugendbeirat realisiert haben. Kinder- und Jugendarmut darf dabei nicht länger ausgrenzen. Unsere Strukturen der Familienbegleitung und -beratung müssen ausgebaut, Kinderschutzdienste gestärkt und der Zugang zu außerschulischen Angeboten erleichtert werden.
Ich bin Feministin. Frauenpolitik ist mein Fokus: Für uns Frauen will ich echte Gleichstellung und ein Leben ohne Diskriminierung erreichen. Das bedeutet mehr Schutzräume für Frauen, faire Aufteilung der Care-Arbeit und mehr Führungspositionen für Frauen in Politik, Wirtschaft und Verwaltungen. Meine Vision: Töchter übernehmen den Familienbetrieb, Führen in Teilzeit, Frauen und Männer erhalten den gleichen Lohn, Eltern teilen sich die Sorgearbeit zu gleichen Teilen. Vorbilder und Quoten schaffen echte Frauenförderung. Je sichtbarer erfolgreiche Frauen andere Frauen fördern können, desto näher sind wir echter Gleichstellung. Ein großartiges Beispiel dafür ist der Gründerinnenpreis. Er verbindet meine Herzensthemen und ehrt Frauen, die gegründet, die Verantwortung übernommen oder eine Unternehmensnachfolge angetreten haben. Sie stärken die Regionen mit Innovationen, Wertschöpfung und Ausbildungsperspektiven. Viele der Frauen können familiäre Traditionsbetriebe weiterführen und in die Zukunft bringen.
Ein Leben ohne Diskriminierung ist auch ein Leben ohne Gewalt und ohne finanzielle Abhängigkeiten.Ich habe die wertvolle Präventions- und Aufklärungsarbeit, die Frauennetzwerke, die Beratungs- und Hilfsstrukturen kennengelernt: Frauennotrufe, Schwangerenkonfliktberatung, die Tafel, Einrichtungen der Lebenshilfe, Lebens-/Familienberatung, Geburtskliniken, Hebammen, Frauenhäuser, Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt. Dabei habe ich gelernt: geschlechtsspezifische Gewalt ist ein strukturelles Problem. Wir müssen Schutzlücken schließen, Mädchen stärken, Präventionsarbeit in der frühkindlichen Bildung starten und die Istanbul-Konvention endlich umsetzen.
Auch muss der Zugang zur Geburtshilfe flächendeckend gesichert sein sowie Hebammen gerechte Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen erhalten. Dazu müssen wir die 1:1-Betreuung der Schwangeren ermöglichen – wie bei den hebammengeleiteten Kreißsälen, die wir an Standorten in Rheinland-Pfalz etabliert haben.
Wir haben in Rheinland-Pfalz unterschiedlichste Regionen und Herausforderungen: Landschaft, Wirtschaftskraft, Schulen, Wohnraum, Geburtenrate, Gesundheitsversorgung, Bahnhöfe, Freizeitangebote, Internetzugang. 44% der Menschen leben im ländlichen Raum. Der Einsatzdort ist ausschlaggebend für eine gute Infrastruktur, die für gleichwertige Lebensverhältnisse sorgt. Ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt, sollte eine Frage der persönlichen Präferenz sein, statt eine Abwägung von Lebensqualität. Dorfkerne sollen lebendig, Fahrradwege sicher und Schulwege kurz sein. Junge Menschen brauchen eine Perspektive. Rentner:innen dürfen nicht vereinsamen. Dafür braucht es gestärkte und solidarische Dorfgemeinschaften, damit unsere Gesellschaft zusammenhält.
Der ländliche Raum steht für die Produktion regionaler Lebensmittel, bildet das Rückgrat erneuerbarer Stromversorgung und die Menschen setzen Naturschutz vor Ort um. Ich bin davon überzeugt: wenn es dem Land gut geht, geht es allen gut!
Wir brauchen gut ausgebildete Menschen, die an den Lösungen unserer Zeit arbeiten. Die Handwerkspolitik ist ein Themenbereich, der mir als Abgeordnete am Herzen liegt. Die zahlreichen Betriebe sind als „Klimahandwerk“ unverzichtbar bei der Umsetzung der Energie- und Wärmewende. Sie bedeuten Ausbildungsplätze und Wertschöpfung vor Ort. Deshalb will ich mich dafür einsetzen, dass die Wertigkeit und das Ansehen des Handwerks wiederhergestellt wird.
Seit 2021 bin ich GRÜNE Abgeordnete in Rheinland-Pfalz. Vor fünf Jahren habe ich Euch gesagt, dass ich in der Politik die Welt verbessern möchte – für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Ich glaube, wenn wir zusammen an einem Strang ziehen, können wir effektiv gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft vorgehen. Denn wer sich abgehängt fühlt, wird sich abwenden und in uns GRÜNEN nicht die Chance sehen können, die wir uns für die Menschen in unserem Bundesland wünschen.
Politik ist für mich ein Querschnitt aus vielen Themen. So muss die Familienpolitik Alleinstehende ebenso berücksichtigen, wie die Frauenpolitik die trans* Frau. Die Geburtshilfe ist Frauen- sowie Gesundheitspolitik und Verbraucherschutz bedenkt Nachhaltigkeit in Energiefragen oder Konsum. Bedarfe des ländlichen Raumes müssen ernsthaft betrachtet werden – sei es die Mobilitätsinfrastruktur, die Gesundheitsversorgung, der Wohnungsmarkt oder die wohnortnahen Bildungseinrichtungen. GRÜNE Politik ist für ALLE. Ich möchte weiterhin Verantwortung übernehmen und Politik für die Region und für die Menschen machen – ehrlich und transparent.
Biografische Angaben
- geboren am 7. Januar 1988 in Kirchheimbolanden
- Mutter von zwei Kindern (5 und 7 Jahre alt)
- Pfälzerin und Feministin
- Mitglied bei den GRÜNEN seit 2004
- Kommunalpolitikerin
- Abschluss in Sozialwissenschaft B.A. (Schwerpunkt Politikwissenschaft) an der TU Kaiserslautern
- Beruflicher Werdegang:
- Mitarbeiterin in der GRÜNEN Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz (2011 – 2012)
- Mitarbeiterin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (2012 – 2021)
- Seit 2021 Abgeordnete im Landtag Rheinland-Pfalz
- Hintergrund: Anti-Atomkraft Bewegung, Friedensbewegung, Jugendarbeit, Frauenförderung
- Freizeit und Ehrenamt: Kommunalpolitik, Kirche, Fastnacht, Naturschutzverein, Fußball
- Internetseite: www.lisett-stuppy.de
- Instagram: @lisettstuppy
- E-Mail-Adresse: lisettstuppy@web.de