Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Sarah Bolz |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.04.2025, 14:08 |
LTW-21: Sarah Bolz (KV Germersheim)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Verbündete,
es ist 2025 und seit Monaten hängen rechtsextreme Sticker in meiner Schule und Mitschüler zeigen den Hitlergruß. Was macht das mit meiner Generation? Verunsicherungen und Zukunftsängste bilden das Fundament für die Durchsetzungsfähigkeit faschistischer Ideologien.
Wenn wir das bekämpfen wollen, dann müssen wir diejenigen sein, die Zuversicht und Gemeinschaft ausstrahlen und eine Zukunftsperspektive bieten, die jungen Menschen echte und ehrliche Antworten auf ihre Sorgen gibt.
mein Name ist Sarah Bolz, ich bin 19 Jahre alt, Schülerin der Jahrgangsstufe 12, komme aus dem KV Germersheim aus der Südpfalz und bin aktuell Politische Geschäftsführerin der GRÜNE JUGEND Rheinland-Pfalz. Auf der Landesdelegiertenkonferenz bewerbe ich mich für die Landesliste, weil ich möchte, dass alle Perspektiven in der Landespolitik eine Stimme bekommen, egal ob jung oder alt.
Ich bin 2006 in Germersheim geboren und aufgewachsen. Weingarten, das Dorf, indem ich wohne, hat weniger als 2000 Menschen und wahrscheinlich mehr Schafe als Einwohner*innen. Jungen Menschen fehlt die Zukunftsperspektive, denn ihnen fehlen die Angebote für Ausbildung, Studium und Gemeinschaft.
Wer aus seinem Leben etwas machen möchte, ist darauf angewiesen, dass die familiären Verhältnisse passen, damit man gefordert und gefördert wird.
In meiner Familie wurde schon immer beim Abendessen über Politik diskutiert. Meine Lehrer*innen kennen mich als eine Schülerin, die für die Rechte ihrer Mitschüler*innen kämpft, auch wenn es unbequem wird.
Ich bin in einem sozialdemokratischen Haushalt aufgewachsen. Meine ganze Familie besteht aus SPD Mitgliedern und auch, wenn ich somit schon früh unsere Demokratie kennengelernt habe, war diese Partei keine Option für mich.
Ich bin mit 14 Jahren zur GRÜNEN JUGEND gekommen, weil ich mich von klein auf mit den Werten und Zielen von Bündnis 90/Die Grünen identifiziert habe. Ich war es leid, dass über junge Menschen entschieden wird, ohne sie einzubeziehen – obwohl wir diejenigen sind, die mit den Folgen leben müssen. Für mich war von Anfang an klar: Die Grüne Jugend und unsere Mutterpartei sind meine politische Heimat. Ich stehe zur Partei, und ich kämpfe jeden Tag dafür, dass wir gemeinsam stärker werden – inhaltlich, strukturell und menschlich.
Als Politische Geschäftsführerin der GRÜNE JUGEND Rheinland - Pfalz arbeite ich tagtäglich mit anderen jungen grünen Menschen daran, unsere Kräfte als junge Menschen zu bündeln und unseren Perspektiven Gehör zu verschaffen.
Angefangen habe ich als Sprecherin der GRÜNE JUGEND Speyer. In den 2 Jahren habe ich gelernt, konstruktiv zusammenzuarbeiten und Strukturen aufzubauen. Als GRÜNE JUGEND Rheinland - Pfalz ist für uns klar: Wir bleiben, wir arbeiten konstruktiv und wir werden alles dafür tun, das beste Ergebnis für Bündnis 90/ die Grünen Rheinland-Pfalz bei der nächsten Landtagswahl zu holen!
Die GRÜNE JUGEND Rheinland-Pfalz steht fest an der Seite der Partei – weil wir die gleichen Ziele teilen: soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Feminismus und Demokratie.
Ich weiß, wie sich politische Ohnmacht anfühlen kann. Ich weiß, wie es ist, wenn die Schule marode ist oder schimmelt.
Ich weiß, wie es ist, wenn der Lehrkräftemangel sich direkt auf die Qualität der Bildungsangebote auswirkt. Wenn sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen am Ende ihrer Kapazitäten sind.
Ich weiß, wie es war, als das Lernen im Lockdown nur schwer möglich war. Und ich weiß auch, wie es ist, die Konsequenzen bis heute zu spüren.
Deswegen ist es essentiell, dass alle Perspektiven vertreten werden, da den meisten jungen Menschen das Mitspracherecht über unseren Alltag in den Schulen und unsere Zukunft verwehrt bleibt.
Mit 16 Jahren durfte ich dank des Jungen Botschafter*innen Stipendiums ein Auslandsjahr in Finnland, dem Land, das bei PISA-Tests im Ländervergleich jedes Jahr unter den besten ist. Ich hatte das Privileg, meine Region ein Jahr in Finnland vertreten zu dürfen und habe gelernt, wie gute und gerechte Bildung aussehen kann, wenn der politische Wille dazu existiert. Bildung darf kein Luxus sein – sie ist Voraussetzung für gerechte Teilhabe. Und sie muss auch in Rheinland-Pfalz endlich Priorität haben.
Ich will eine Stimme sein für all die jungen Menschen, die keine reichen Eltern haben, die keine Machtposition innehaben – aber trotzdem jeden Tag kämpfen: für ihre Zukunft, für faire Chancen, für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt. Auch deshalb ist mein Feminismus kein akademischer – sondern ein gelebter. Ich bin jung, weiblich, politisch aktiv – und ja, ich habe noch nie einen Vollzeitjob gehabt. Aber genau darum geht es doch: Perspektiven sichtbar zu machen, die sonst untergehen. Nicht gegeneinander, sondern miteinander. Kein Ausspielen der Generationen – sondern ein gemeinsamer Weg.
Mir ist es ebenso wichtig, Wahlkampf für alle zu machen, egal ob jung oder alt. Damit sowohl die Jüngsten im Kindergarten, als auch meine Oma in Frieden, Freiheit und finanzieller Sicherheit leben können. Von klein auf kämpfe ich gegen Ungerechtigkeiten und gegen die Feinde der Demokratie und unserer freien Gesellschaft– ob auf der Straße, in der Schule oder im privaten Raum.
Ich kenne das Gefühl, wenn sich die Bedrohungslage für marginalisierte Gruppen ausweitet, weil rechte Strukturen bei uns auf dem Land immer weiter Fuß fassen. Denn dort, wo Hitlergrüße von Mitschülern gezeigt und Bushaltestellen mit Hakenkreuzen beschmiert werden, dort, wo ich Hass- Kommentare auf Social Media bekomme, sind körperliche Angriffe nicht mehr weit entfernt. Schon früh habe ich Nazi Aufmärsche blockiert, wohlwissend, dass ich verletzt werden könnte. Aber das ist es mir wert! Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss immer wieder verteidigt werden. Und sie muss gelebt werden – auch in der Schule. Wir brauchen mehr Mitbestimmung, echte Jugendbeteiligung, mehr politische Bildung.
Für uns junge Menschen ist ein guter und verlässlicher ÖPNV unerlässlich, denn die Wege sind lang und der Führerschein zu teuer. Wir brauchen endlich einen ÖPNV, der nicht nur ökologisch, sondern auch bezahlbar und erreichbar ist – besonders für junge und alte Menschen auf dem Land.
Ich möchte Verantwortung für meine Generation übernehmen. Nicht irgendwann – sondern jetzt. Ich möchte für diese Partei und unsere Zukunft kämpfen – weil ich an sie glaube. Weil ich weiß, was wir gemeinsam bewegen können, wenn wir uns gegenseitig stärken, statt zu spalten.
Deshalb bitte ich euch um euer Vertrauen. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass alle Generationen in unserer Partei gehört werden – nicht nur auf der Straße, sondern auch im Parlament.
Eure Sarah
Biografische Angaben
Biografische Angaben:
Ich bin im April 2006 in Germersheim geboren und aufgewachsen. Seit 2019 wohne ich im kleinen Dorf Weingarten im selben Landkreis. Ich besuche das Goethe Gymnasium Germersheim und schreibe Anfang 2026 mein Abitur. Im Schuljahr 2022/2023 habe ich mit AFS e.V. ein Auslandsjahr in Helsinki, Finnland absolviert. Weiterhin engagiere ich mich ehrenamtlich bei AFS e.V. und betreuer Austauschschüler*innen.
Angaben zur Partei:
Seit Anfang 2021 bin ich Teil der grünen Familie. Bei der GRÜNEN JUGEND Speyer wurde ich 2021 als Sprecherin gewählt und durfte dort schon früh organisatorische Erfahrung sammeln. Seit 2024 bin ich Politische Geschäftsführerin der GRÜNEN JUGEND Rheinland-Pfalz
Kontaktdaten:
E-Mail: sarah.bolz@gj-rlp.de
Instagram: @sarahsassylassy