Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Stephan Buchner |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.04.2025, 09:07 |
LTW-26: Stephan Buchner (KV Mainz-Bingen)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
Liebe grüne Freundinnen und Freunde,
sehr gerne stelle ich mich für einen Listenplatz zur Landtagswahl 2026 zur Verfügung.
Als Kinder- und Jugendarzt bin ich in eigener Praxis niedergelassen. Meine Arbeit gibt mir tagtäglich Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen in diesem Land, ich kenne die Sorgen meiner kleinen und großen Patient*innen, sowie deren Eltern und manchmal auch der Großeltern. Neben gesundheitlichen, körperlichen und psychischen Problemen erfahre ich auch von sozialen, familiären, schulischen und finanziellen Herausforderungen, welche die Familien bewältigen müssen. Insofern ist klar, dass Gesundheit und Soziales ein wichtiger Interessens-Schwerpunkt meiner politischen Arbeit ist.
Durch eigene Erfahrung und die Ehrenämter im kinderärztlichen Berufsverband sehe ich die Aufgaben, vor denen die ambulante und stationäre medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz stehen. Sehr viele Ärztinnen und Ärzte suchen Nachfolger*innen für ihre Praxen, viele offene Stellen in Krankenhäusern sind schwer zu besetzen. Warum findet sich kein Nachwuchs mehr, der den Mut hat, selbständig und eigenverantwortlich zu arbeiten? Und dieses Nachwuchs-Problem gibt es praktisch auch in allen anderen Branchen, denn auch Handwerksunternehmen und andere Betriebe finden oft keine Nachfolge und schließen endgültig.
Was hält die jungen Menschen ab? Für viele ist die übertriebene Regelungswut und die ausufernde Bürokratie extrem abschreckend! Die Digitalisierung, wie sie in Deutschland gedacht und gemacht wird, scheint ein „Bürokratieturbo“ zu sein, denn die vielen Dokumente müssen ja nun nicht mehr unbedingt ausgedruckt und händisch verwaltet werden, sondern sie landen als pdf - unbesehen? - in den Rechenzentren der Verwaltungen. Der Datenhunger wächst, denn es sind ja nur ein paar „Klicks“, die jeder zu machen hat. Kein Aufwand oder doch? Ein Beispiel: Beim neu eingeführten eRezept kosten diese paar Klicks jede/n Ärzt*in 30-60 Minuten täglich. So ist Digitalisierung keine Hilfe, es bleibt weniger Zeit für die eigentliche Arbeit, die Versorgung der Patient*innen.
In der kommunalen Arbeit erleben wir, wie viele prinzipiell sinnvolle Vorhaben durch die großen Landesbehörden (z.B. ADD, LBM) aufwändig überprüft, oft ausgebremst und letztendlich manchmal verhindert werden, z.B. weil nach Jahren der Prüfung die Preiskalkulationen überholt sind und die Vorhaben nicht mehr finanzierbar sind. Auch die Genehmigung und der Bau von Schulen dauern viel zu lange, sodass Kinder oft jahrelang in Schulcontainern unterrichtet werden. Was macht das eigentlich mit ihrer Psyche, wenn für den Unterricht keine richtigen Schulgebäude vorhanden sind?
Wir brauchen weniger Detailregelungen in unserer Gesetzgebung, damit Gesetze allgemein verständlich bleiben. Wir benötigen einfachere Verfahren und mehr Entscheidungsspielräume für die Politiker*innen vor Ort. Hier darf und soll mehr Verantwortung übernommen werden, statt sich mit teuren Machbarkeitsstudien und Gutachten abzusichern. Und auch für kleine Betriebe müssen die Regularien einfacher statt immer aufwendiger werden. Hier sind z.B. auch die Handwerks- und Ärztekammern gefordert, Bürokratie abzubauen. Wir müssen insgesamt mehr Vertrauen in die Entscheidungskompetenz unserer Bürger*innen, Unternehmen und Verwaltungen setzen und den Gestaltungswillen stärken. Das KIPKI Projekt ist hierfür tatsächlich ein gelungenes Beispiel gewesen!
Für unsere Bürger*innen wünsche ich mir zudem eine einheitliche, leicht bedienbare Rheinland-Pfalz- oder Deutschland-App, um die häufigsten Verwaltungsprozesse zu vereinfachen.
Kein Wort zum Umweltschutz und zu anderen typischen Themen, fragt ihr euch?
Der Kampf gegen die Atomkraft, gegen eine Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf und gegen die damalige Umweltverschmutzung war für mich bereits als Jugendlicher erstmals der Grund, mich für die Grünen zu engagieren. Vor sieben Jahren gründeten wir dann unseren ersten grünen Ortsverband in der VG Nieder-Olm, der seitdem stetig wächst und in immer mehr Ortsbeiräten vertreten ist. Wichtigste Themen sind heute der Klimaschutz und die Wahrung von Demokratie und Frieden.
Mit herzlichen grünen Grüßen
Stephan
Biografische Angaben
Dr. med. Stephan Buchner
Kinder- und Jugendarzt, Allergologe
Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Nieder-Olm
Vorstand OV VG Nieder-Olm (Schatzmeister)
Mitglied LAG Gesundheit und Soziales, Wirtschaft
Pressesprecher und Obmann Rheinhessen des BVKJ - Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen in RLP
Ich wohne in Nieder-Olm, bin 59 Jahre, bin verheiratet, habe 3 erwachsene Kinder
Besondere Interessensgebiete: Gesundheit und Familie, Digitalisierung, Datensparsamkeit, Entbürokratisierung, Klimaschutz, Radwege
Kontakt: mail@stephanbuchner.de