Veranstaltung: | Landesdelegierten- & Wahlversammlung am 10. & 11. Mai 2025 in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Wahlversammlung zur Aufstellung der Bewerber*innen für die Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2026 |
Antragsteller*in: | Markus Seemann |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.04.2025, 19:22 |
LTW-11: Markus Seemann (KV Neuwied)
Bewerbung für Listenplatz
Selbstvorstellung
“Wer ist das eigentlich – und warum kandidiert der Typ so weit vorne?”
Solche oder ähnliche Gedanken könnten euch beim Blick auf die Kandidat*innenliste durch den Kopf gehen. Verständlich – mein Weg auf einen vorderen Platz der Landesliste ist vielleicht nicht der gewöhnlichste. Aber meiner Meinung nach ist er konsequent – ja, sogar unausweichlich.
Ich bin Markus Seemann, 35 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Und genau darin liegt der Kern meiner Motivation: Ich trage Verantwortung für junge Menschen, deren Interessen politisch oft zu kurz kommen. Meine Elternschaft ist nicht nur zentraler Teil meines Lebens, sondern auch der Ausgangspunkt meines politischen Engagements.
Schon vor der Pandemie stellte sich mir immer drängender die Frage: Wie sollen unsere Kinder auf einem lebenswerten Planeten aufwachsen, wenn wir heute die grundlegenden Voraussetzungen dafür verspielen? Mein wachsender Ärger über ausbleibende Veränderung hat mich zum Handeln bewegt.
Die Frage „Warum bist du eigentlich politisch aktiv?“ ist für mich längst beantwortet. Wer Kinder in die Welt setzt, übernimmt Verantwortung – auch gesellschaftlich und politisch. Und dieser Verantwortung möchte ich mich jetzt, in Form meiner Kandidatur, stellen.
Was mit der Klimakrise begann, wurde von anderen Entwicklungen weiter verstärkt: Die zunehmende Gefährdung unserer Demokratie, das Erstarken faschistischer Kräfte – all das bedroht die freiheitliche Welt, in der ich selbst aufwachsen durfte. Diese Welt will ich mit allem, was ich bin, verteidigen – weil meine Kinder das noch nicht selbst können.
Gerade der soziale „Sprengstoff“, der von rechts gezielt geschürt wird, muss durch eine klare, soziale und zukunftsorientierte Politik entschärft werden.
Meine politischen Schwerpunkte liegen in der Sozial-, Familien- und Bildungspolitik – allesamt Bereiche, die auf Landesebene gestaltbar sind und das Leben der Menschen in Rheinland-Pfalz konkret verbessern können.
Als Mitarbeiter einer Realschule plus (Schwerpunktschule), angehender Sozialarbeiter und aktiver Ehrenamtlicher in Elternvertretungen bringe ich nicht nur theoretisches Wissen, sondern echte Alltagserfahrung mit. Diese Perspektive möchte ich in den Landtag einbringen – für euch, für die junge Generation und alle Rheinland-Pfälzer*innen – für ein besseres Morgen!
Biografische Angaben
Ich bin in Groß-Gerau (Hessen) aufgewachsen und wurde an einer Integrierten Gesamtschule unterrichtet, an der ich meine interkulturelle Prägung bekam, die ich nie wieder missen möchte. Gleichzeitig war meine Schule eine jener Schulen, an der sich ein Faschist wie Björn H. als Geschichtslehrer bezeichnen durfte.
Nach meiner Schulzeit absolvierte ich mein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Förderschule – als Alternative zum Zivildienst. Wegen der (bis heute andauernden) Liebe zog ich anschließend nach Neuwied in Rheinland-Pfalz – seitdem spielte sich mein gesamtes Erwachsenenleben dort ab.
Ich machte eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann im Bedachungsfachhandel, gründete eine Familie und arbeitete später als Einkäufer in einem der größten Dachdeckerbetriebe des Landes. Der Wunsch, unser Familienmodell mit gleichberechtigter Eltern- und Erwerbszeit zu leben, wurde mir jedoch nicht leicht gemacht – am Ende kostete mich dieses Engagement für Gleichberechtigung meinen Arbeitsplatz.
Während meiner zweijährigen Elternzeit holte ich mein Fachabitur an der Abendschule nach. Danach übernahm ich eine leitende kaufmännische Position im Rohrleitungsbau. Doch der „Faktor Mensch“ kam in dieser Branche für mich zu kurz – ich suchte einen beruflichen Weg, der meinen Werten mehr entspricht.
So wechselte ich in eine Koblenzer Kirchengemeinde, wo ich knapp zwei Jahre lang als Kinder- und Jugendreferent arbeitete. Dort hatte ich nicht nur mit jungen Menschen zu tun, sondern auch mit wohnungslosen und geflüchteten Personen. Aufbauend auf meinem seelsorgerischen Hintergrund machte ich mich anschließend selbstständig in der Paarberatung.
In dieser Zeit begann ich zusätzlich als Inklusionshelfer zu arbeiten – ein Nebenjob, der sich schnell als Berufung herausstellte. Ich fand meine heutige Stelle an einer Realschule Plus mit Förderschwerpunkt, wo mir endgültig klar wurde: Ich gehöre ins Sozialwesen.
Der nächste logische Schritt war das Studium der Sozialen Arbeit (B.A.), das ich voraussichtlich Ende 2025 / Anfang 2026 abschließen werde. Meinen Klienten in der Inklusionsarbeit begleitete ich 2,5 Schuljahre, ehe ich nahtlos in die Praxisphase meines Studiums wechselte – an derselben Schule, wo ich bis heute tätig bin, u. a. in einer 5. Klasse und einer DAZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache).
Außerdem:
Ich bin Mitglied im DBSH (Berufsverband der Sozialen Arbeit), aktiv im Arbeitskreis Armut und aktuell Delegierter für die Nationale Armutskonferenz (NAK).
Politisch engagiere ich mich als Mitglied des Neuwieder Jugendhilfeausschusses, bin Beisitzer im OV Neuwied und Nachrücker für den Stadtrat (Listenplatz 6).
Dies soll kein ganzheitlicher Lebenslauf sein, sondern lediglich eine Skizzierung meines bisherigen Werdegangs. Fühlt euch herzlich eingeladen, mir eure Fragen unter info@fest-verankert.de oder Instagram (@fest_verankert) zu stellen.